Kokosnüsse und andere Wiedrigk...

Heute ist unser 13. Tag in Kovalam und langsam schärft sich der Blick wieder.
Hier im Paradies gibt es, wie überall, auch Probleme.


Eines davon sind die fallenden Kokosnüsse und Palmwedel: So eine Palme ist locker mal so hoch wie ein 3-6 stöckiges Haus und wenn da was runterfällt ist das durchaus vergleichbar mit Steinschlag. Deshalb ist der Beruf der "Palmenkletterer" sehr wichtig. Sie klettern in rasender Geschwindigkeit auf die Palmen und hacken das trockene Grün und die Nussbündel ab.
Sie werden angeheuert von den Grundstücksbesitzern und ohne sie wären die Sach- und Personenschäden gewaltig.
Hier in Kerala dürfte die Pflege der Palmen ein lukratives Geschäft sein - besonders wenn man sich vorstellt, dass sogar die Hauptstadt inmitten von Palmen liegt.

Auch das Klima ist recht problematisch: Es ist unglaublich feucht. Alles, was irgendwie offen liegt, zieht Feuchtigkeit. Das birgt gesundheitliche Risiken und ringsum hustet alles. Auch Einheimische sind davon betroffen, aber sie kennen sich hier aus und wissen, was hilft und wo sie die Hilfe bekommen können.
Auch Bill hat bis vor 2 Tagen schwer gehustet. (Honig hat sehr gut geholfen.)
Andere trifft es härter. Wir haben uns mit einer Frau unterhalten, die schon 9 Tage damit rummacht und sogar im hiesige Hospital 2-3 Mal einen Arzt aufgesucht hat. (Preis dafür sehr moderat: einmalig 500 Rs. = ca. 8-9 €.)

Was das ganze noch verschärft sind die regelmäßigen Strohmausfälle: Kühlschränke und Gefriertruhen hängen ja dran und man fragt sich natürlich, was mit den Lebensmitteln da drin geschieht.
Unsere Hotelbesitzer beispielsweise halten sich trotz moderner Technik weiterhin fern von kritischen Sachen wie Milch etc.

Hinzu kommt, dass Elektrizität sehr teuer ist: ca. 11 Rs. pro Einheit. Nach Verbrauch eines bestimmten Quantums steigt dann der Preis pro Einheit Schrittweise an. Das heißt: Elektrizität ist unzuverlässig und teuer und strohmlose Alternativen sind wie eh und jeh weiterhin sehr gefragt.
Unsere Hotelbesitzer tüfteln beispielsweise an einer Möglichkeit, mit Hilfe eines Fitnes-Geräts Wasser aus dem Brunnen in die Tanks auf dem Dach zu pumpen.

Wäsche gewaschen wird ebenfalls weitehin von Hand. Waschmaschinen haben sich offensichtlich als wenig praktikabel erwiesen: zu teuer, technisch zu anfällig und natürlich schwirrt mir da wieder meine berühmt berüchtigte - und natürlich strohmlose - Campingwaschmaschine im Kopf herum, die ich erst kürzlich entsorgt habe. (Wer mich näher kennt, weiß von meinem Fimmel von strohmunabhängigen Werkzeugen. Stichwort: Handbohrmaschine. Das sind alles Nachwirkungen von meinem ersten Indienbesuch ;-)

In Mumbai und Chennai gab es keine regelmäßigen Strohmausfälle. Offensichtlich ist dort das elektr. System anders aufgebaut oder es werden unterschiedliche Prioritäten gesetzt..

 

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