Faul, fauler und noch fauler...

Wir hier in Kovalam werden immer "bewegungsfauler", so dass wir uns für eine weitere Verlängerung entschieden haben: bis zum 28.02. - dann wollen wir aber wirklich aufbrechen zur nächsten Stadt.

 
Wegen der guten Internetverbindung habe ich hier 1-3 Stunden, streckenweise täglich, im Internet verbracht und konnte sogar ein paar "Fernanfragen" bearbeiten. Das geht einigermaßen gut, solange man an einem Ort bleibt, ohne dass man sich Gedanken machen muss, wohin und wie man als nächstes unterwegs sein und wo man wohl die nächste Bleibe finden wird.

Die Erkundung der Nachbarschaft blieb dabei allerdings etwas auf der Strecke - und das wollen wir jetzt ein bisschen nachholen.

Gestern haben wir also einen kleinen Backwater Trip gemacht: eine 2-stündige Bootsfahrt auf schmalen Wasserarmen hier im Hinterland, vorbei an kleinen Dörfern, sehr romantisch und idyllisch - für mich jedenfalls. Für Bill kam das Ganze recht nah an "Patroullienfahrt auf dem Mekong" in Vietnam und entsprechend unsicher war er sich, wie er seine optischen Eindrücke einstufen sollte, zumal er eher nach potentiellen Gefahrenstellen Ausschau hielt. Und davon wimmelte es nur so...

Aber klimatisch jedenfalls war es perfekt: keine schwüle Hitze und auch keine lästigen Moskitos!

Alles war toll organisiert: ein Taxi hat uns abgeholt und uns auch wieder zurückgebracht. Und natürlich haben wir dabei wieder viel gesehen. Es geht hier wirklich sehr viel gemütlicher und beschaulicher zu als in Chennai oder Mumbai. Alles spielt sich zwischen und unter Palmen ab. Die Häuser sind in kräftigen Farben gestrichen: pink, lila, orange.
Ich habe hier in Kerala einige Dinge gesehen, die mir aus den 80er Jahren sehr bekannt vorkamen, die es aber in Chennai oder in Mumbai so nicht mehr zu sehen gab: Uralte Busse, winzige Verkaufsbuden aus Holz, furchtbar schlechte Straßen, die aber gerade von Grund auf erneuert  werden.
Man sieht es Kerala nicht ohne weiteres an, dass es der fortschrittlichste Bundesstaat von ganz Indien sein soll mit der höchsten Alphabetisierungs- und der niedrigsten Säuglingssterberate.

In nächster Zukunft soll sich ganz in der Nähe von Kovalam einiges tun. Man spricht von einem riesigen Hafen, der "neu" angelegt werden soll. Tatsächlich ist diese Stelle wohl schon aus antiken Zeiten als natürlicher Hafen mit einer natürlichen Tiefe bekannt. Das ständige Ausbaggern, um die nötige Tiefe des Hafens zu halten, fällt dort offensichtlich weg, was immense Kosteneinsparung bedeutet.
Dieser Hafen soll das neue Tor nach Asien werden und glaubt man den Aussagen unseres Hotel-Ehepaars wird damit eine große Erleichterung für die Seefahrt geschaffen.

Ich wage es kaum, mir vorzustellen, was so ein Hafen noch so alles an Veränderungen mit sich bringt. ...

Was sich allerdings kaum in den letzten 25 Jahren verändert hat hier in Kovalam Beach (trotz "Massentourismus"), sind die Hunde.
Tagsüber sind sie zahm wie Lämmer und müde, aber sobald es dunkel wird und spätestens wenn die Geschäfte und Restaurants geschlossen haben (gegen 23:00 Uhr), bestimmen sie das Geschehen. Und offensichtlich wurde kürzlich auch ein Tourist gebissen. ... Obwohl die Hunde hier mittlerweile sehr viel besser (sprich: gesund) aussehen und auch größtenteils Halsbänder tragen, so sind sie doch ziemlich wild geblieben und nachts spielen sich die ganzen Territorialkämpfe ab.

 

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